Artikel vom: 11.12.2022
48.Eisspeedway in Berlin am 3. und 4.März 2023
Lange mussten sich die Fans gedulden, doch im März kommenden Jahres ist es endlich zurück – das Eisspeedway Berlin. Nachdem sich die internationalen Verbände wenig kooperativ in Sachen veränderte Rahmenbedingungen und gestiegene Kosten zeigten, steigen am 3. und 4.März 2023 im Horst-Dohm-Eisstadion in Berlin-Wilmersdorf das Rennen zur Deutschen Meisterschaft (Freitag) sowie tags darauf (Samstag) ein hochkarätig besetztes, prädikatsfreies Rennen mit den besten verfügbaren Eisspeedway-Cracks.
Nachdem das 47.Eisspeedway Berlin vom 27.Februar bis 1.März 2020 so ziemlich die letzte motorsportliche Großveranstaltung vor Corona war, kam danach für lange Zeit (fast) alles zum Erliegen. Im vorigen Winter machte eine defekte Eisaufbereitungsanlage alle Hoffnungen auf eine Neuauflage zunichte, doch für den kommenden März stehen alle Ampeln auf Grün.
„Wir freuen uns ungemein, unseren Fans endlich wieder Eisspeedway in Berlin präsentieren zu können. Die Planungen waren bis hierhin schon ziemlich schwierig, aber gemeinsam mit unseren Partnern haben wir nun eine gute Lösung gefunden, wieder eine Veranstaltung organisieren zu können, die unseren eigenen hohen Ansprüchen gerecht wird“, ist Olaf Ehrke, der 1.Vorsitzende der Eisspeedwayunion Berlin, bereits voller Vorfreude und Tatendrang.
Dass das traditionsreiche Eisspeedway Berlin Anfang kommenden Jahres ohne internationales Prädikat stattfinden wird, erklärt der 2.Vorsitzende und zugleich Rennleiter, Bernd Sagert, folgendermaßen: „Leider war die FIM nicht bereit, mit uns Gespräche über die derzeitigen Rahmenbedingungen infolge der allgemeinen Inflation, die steigenden Energiekosten, die Kosten für die Unterbringung der Sportler sowie die vorgeschriebenen Preisgelder und Anmeldegebühren zu führen. Sie zeigte keinerlei Entgegenkommen, was wir im Interesse des Sports sehr schade finden. Wir wollten dann eine EM austragen, doch hat jüngst der europäische Motorradverband FIM Europe den für März 2023 schon geplanten Termin wieder aus dem Kalender gestrichen. Wer da Druck ausübt, ist offiziell nicht bekannt. Somit wird die Eisspeedwayunion Berlin nach vielen Jahren erstmals ein Rennen ohne WM- oder EM-Status durchführen, wird aber bei der Qualität keine Abstriche machen. Und das, obwohl wir wieder mit den Eintrittspreisen von 2020 agieren werden.“
Die offene Veranstaltung mit den besten Eisspeedway-Fahrern der dann laufenden WM und EM, die erneut ohne die russischen Kurvenflitzer auskommen müssen, wird nach einem neuen System gefahren. Dabei qualifizieren sich nach den 20 Vorläufen die beiden punktbesten Fahrer direkt fürs Finale. Die Plätze drei bis sechs der Quali-Heats bestreiten ein Semifinale um die beiden weiteren Finalplätze.
Das neuerliche Eisspeedway-Fest beginnt am Freitagabend des 3.März Berlin-typisch mit der Deutschen Meisterschaft mit allen deutschen Fahrern sowie ausländischen Gästen. Die Besten von ihnen vertreten dann ab dem späten Samstagnachmittag (4.März) die deutschen Farben. Der Schlusspunkt wird wieder mit einem tollen und sehenswerten Höhenfeuerwerk gesetzt.
Der Vizeweltmeister des letzten Winters, der Bayer Hans Weber, hat sein Kommen bereits zugesagt, um so dem Berliner Eisspeedway den Rücken zu stärken. Auch die weiteren deutschen Sportler, wie die beiden gleich heißenden ESU-Fahrer Max und Max Niedermaier oder der Newcomer Fyn Loheider, werden am Freitag um die DM fahren und unterstützen den Weg der Eisspeedwayunion Berlin. Zudem schließt der im Sommer von seiner Speedway-Laufbahn zurückgetretene Tobias Busch ein Comeback auf dem Eis nicht aus.
Text/Foto: Thorsten Horn